Vorangiges Therapieziel ist die komplette operative Entfernung des Hodentumors (inguinale Ablatio testis). Dafür wird über einen kleinen Leistenschnitt der betroffene Hoden freigelegt und zunächst eröffnet. Es handelt sich dann um eine sogenannte Blickdiagnose. Erscheint das Hodengewebe tumorös verändert, so wird der Hoden im Ganzen entfernt. Besteht Unsicherheit über das Vorliegen einer bösartigen Erkrankung, kann vorsichtig eine Probe des veränderten Gewebes während der Operation gewonnen und einem Pathologen zugesandt werden (Schnellschnittuntersuchung), der dann unterstützend über gutartige oder bösartige Veränderungen Auskunft geben kann.
Bei gutartigen Tumoren oder wenn bereits nur noch ein Hoden vorhanden ist, kann abhängig von der Tumorgröße, auch organerhaltend nur der Tumor reseziert werden. Das restliche Hodengewebe wird dabei geschont.
Für Hochrisikopatienten kann in gleicher Operation über einen kleinen Schnitt am Hodensack eine Hodenbiopsie der Gegenseite erfolgen. Zu den Risikofaktoren gehören ein geringes Hodenvolumen (< 12 ml) oder junge Patienten (Alter < 40 Jahre). Ist allerdings zum Zeitpunkt der Operation schon absehbar, dass mögliche Therapien (Bestrahlung, Chemotherapie) der Operation folgen, so kann auf die Biopsie des Gegenhodens verzichtet werden.
Unter ästhetisch-rekonstruktiven Gesichtspunkten kann nach Entfernung eines Hodens, eine sogenannte Hodenprothese aus Silikon zeitgleich oder aber auch zu einem späteren Zeitpunkt, im Sinne eines operativen Zweiteingriffs, implantiert werden.